Donnerstag, 2. Oktober 2014

Synoden-Absage macht Schisma deutlich



Drüben sieht man ein Schisma bei den Anglikanern heraufziehen, angezeigt durch die Absage der üblichen mehrjährlichen Versammlung von Lambeth, die für 2018 angesetzt war und bei der sich die anglikanischen Bischöfe aus aller Welt treffen sollten. Hunderte Bischöfe (vor allem aus Afrika und Asien) hatten ihre Teilnahme abgesagt, wodurch das Treffen nutzlos würde. Schon beim letzten Mal (2008) hatten 200 Bischöfe aus Afrika, verstärkt durch „Dissidenten“ aus Amerika und Australien sich der Zusammenkunft verweigert.
Grund war die 2003 erfolgte Ernennung eines Homoaktivisten, der selbst in einer entsprechenden Partnerschaft gelebt hatte (die aber 2013 geschieden wurde) zum Bischof von New Hamshire (USA). Dies spaltete die Anglikaner in eine liberale Fraktion in USA, Kanada und Teilen Englands und eine bibeltreue Gruppe in den ehemaligen britischen Kolonien, vor allem Uganda und Nigeria (wo 25 Mio der 40 Mio afrikanischen Anglikaner leben, bei insgesamt 80 Mio weltweit).
Liberale englische Bischöfe werfen dem Erzbischof von Canterbury, der die gleichgeschlechtliche Partnerschaft aus Überzeugung und um ein Zeichen an die afrikanischen Bischöfe zu senden ablehnt, vor, das Schisma einreißen zu lassen, und erwarten, dass er die Einheit wiederherstelle. Andere nutzen die Gelegenheit, die reaktionäre Haltung der englischen Anglikaner anzuprangern, weil die Segnung solcher Verbindung offiziell immer noch verboten sein, wenn sich auch Aktivisten unter dem Klerus wenig darum scheren.

Na, sage ich, da ist doch eine Gelegenheit, die Hälfte der Anglikaner auf einen Schlag in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche zurückzuholen. Hat schon mal jemand in Nigeria angerufen?

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